Innovation und digitale Transformation

Die Zukunft des Wohnens gestalten

Wie kann Wohnarchitektur zum Erhalt und zur Förderung
psychosozialer Gesundheit beitragen?

Um Antworten auf diese Frage zu finden, haben wir gemeinsam mit dem Büro Kopvol architecture & psychology das Forschungsprojekt „Der Mensch als Maßstab. Architektur und psychosoziale Gesundheit im bezahlbaren Wohnungsbau“ initiiert. Ermöglicht wurde die Umsetzung durch die Unterstützung des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, das die Grundlagenforschung im Rahmen der Wohnraumoffensive Baden-Württemberg als beispielgebendes Projekt förderte.

Mit unserem Bestand von rund 13.500 Wohnungen in Karlsruhe können wir maßgeblich Einfluss nehmen auf die Planung von Neubauten und Bestandsstrukturen. Daher standen ganz konkrete Fragen im Mittelpunkt des Forschungsprojekts: Wie entstehen Wohnungen, die sich förderlich auf die psychische und physische Gesundheit der Bewohner:innen auswirken? Wie muss das Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit gestaltet sein, damit das Zusammenleben in heterogenen Nachbarschaften gut funktioniert?

Drei Personen stehen vor einem Bildschirm, auf den eine Person digital zugeschalten ist und präsentieren das Buch
Eine Frau hält einen Vortrag und erläutert eine Illustration an einem Bildschirm.

Bei der Ergebnispräsentation im Dezember 2023 wurde deutlich: Die Antworten, die Kopvol in der zweijährigen Untersuchung gemeinsam mit unserer Mieterschaft gefunden hat, sind teils überraschend, teils bestätigend klar.

Drei Testbereiche wurden untersucht: wohnbezogene Bedürfnisse, architekturbezogene Gesundheit und psychosoziale Gesundheit. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass die Befriedigung von vier Bedürfnissen eine zentrale Rolle für die psychosoziale Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner spielt: Das Bedürfnis nach Privatheit ist deutlich höher als das Bedürfnis nach sozialer Interaktion; das Bedürfnis nach Entwicklung braucht Regeneration und Stimulation in den Räumlichkeiten. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist dann befriedigt, wenn der Wohnraum ausreichend Möglichkeit zur individuellen Gestaltung lässt und gleichzeitig traditionelle Strukturen aufweist. Und das Bedürfnis nach Komfort braucht effizient gestaltete Wohnräume.

Die aus den Forschungsergebnissen abgeleiteten qualitativen Raumkonzepte ermöglichen im nächsten Schritt die Übertragung in die Bau- und Planungspraxis. Wie diese genau aussehen, zeigt die unter dem Titel „Der Mensch als Maßstab. Architektur und psychosoziale Gesundheit im bezahlbaren Wohnungsbau“ veröffentlichte Studie (Pabst Science Publisher, 2023).

Bühne frei
auf der Expo Real

Der Start-Up-Accelerator hubitation ist unser Branchennetzwerk für Innovation, digitale Transformation und die Zusammenarbeit mit spannenden Proptechs. Seit 2019 sind wir Associate in dem von der Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt (NHW) ins Leben gerufenen Netzwerk für die Wohnungswirtschaft. Hier werden die Stärken von etablierten Wohnungsunternehmen und innovativen Startups gebündelt. Gemeinsam mit anderen Wohnungsunternehmen und Proptechs denken wir Wohnthemen neu und treiben Innovation voran.

Mit der jährlichen WoWi Challenge werden aktuelle Herausforderungen der Wohnungswirtschaft ganz explizit adressiert, Lösungsanbieter:innen können sich auf eine spezifische Themenstellung bewerben. Innovatives Know-how war 2023 insbesondere zu den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gefragt. Wir gingen mit der Challenge „Kostengünstiges Bauen“ ins Rennen: Wie können wir unter den aktuellen Rahmenbedingungen – Stichwort Baukostenexplosion, Zinssteigerungen und dem Negativwandel in der Förderlandschaft – weiter unseren Kernauftrag erfüllen und bezahlbaren Wohnraum schaffen?

Gruppenfoto auf der Expo Reals der Finalisten von hubitation.

Quelle: NHW Walter Vorjohann

 

Auf der Expo Real, der Immobilienfachmesse in Deutschland, präsentierten sich dann alle Finalist:innen. Unsere Kooperation mit LCM Digital konnte zwar nicht den begehrten ersten Platz erzielen, aber der „LEAN“-Ansatz kann dennoch ein echter kostensenkender Faktor sein: LCM Digital verbindet digitale Terminplanung und Baustellenrealität in Echtzeit und bringt alle Beteiligten auf einer Plattform zusammen. Durch die digitale Planung können Verzögerungen minimiert, Schnittstellenprobleme reduziert und der Ressourceneinsatz optimiert werden.