"Die Erreichung von Klimaneutralität in sämtlichen Bereichen des wirtschaftlichen und privaten Handelns ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung."

Interview mit Catrice Christ, Leiterin des Geschäftsfelds Sozialwissenschaftliche Evaluation bei IREES

Was ist das Klimaneutralitätsnetzwerk und welche Ziele verfolgt es?

Das Klimaneutralitätsnetzwerk TechnologieRegion Karlsruhe (KNN TRK) ist ein Netzwerk aus zwölf regionalen Unternehmen und hat als kurz- bis mittelfristiges Ziel, Teilnehmende dabei zu unterstützen, Maßnahmen zur Energieeffizienz und erneuerbarer Energieversorgung umzusetzen. Dadurch sollen sie widerstandsfähiger gegen steigende Energiepreise werden. Als übergeordnetes und langfristiges Ziel strebt das Netzwerk die Klimaneutralität an, was als strategische Maßnahme zur langfristigen Sicherung der Geschäftstätigkeit der teilnehmenden Unternehmen zu sehen ist. Die Erreichung von Klimaneutralität in sämtlichen Bereichen des wirtschaftlichen und privaten Handelns ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Die Unternehmen im Klimaneutralitätsnetzwerk – und somit auch die Volkswohnung – verantworten sich gegenüber ihren Kunden, Zulieferern, Mitarbeitenden und nicht zuletzt bei der Finanzierung zunehmend dieser Aufgabe.

 

Welche Rolle spielt IREES und welche weiteren Partner sind involviert?

IREES, das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien, ist der sogenannte Träger des Netzwerks. Wir sind die zentrale Koordinationsstelle, die sämtliche organisatorischen Aufgaben übernimmt. Das beinhaltet die Organisation von Netzwerktreffen und Webinaren. Außerdem unterstützen wir bei der Zielfindung im Netzwerk und beim jährlichen Monitoring zur Zielerreichung. Zudem arbeiten wir mit ECG, der Energie Consulting GmbH, zusammen, die als energietechnischer Berater im Netzwerk ihre energiewirtschaftliche Expertise einbringt und für die Erstellung der Treibhausgasbilanzierungen zuständig ist. Die Treibhausgasbilanzierungen bilden gewissermaßen die Grundlage für weitere Maßnahmen und Aktivitäten im Netzwerk. Über die konkreten Inhalte im Netzwerk bestimmen die beteiligten Unternehmen jedoch stets selbst. Darüber hinaus kooperieren wir mit weiteren Partnern, die das Netzwerk mit fachlichem Input unterstützen. Dazu gehören unter anderem die IHK Karlsruhe als ursprünglicher Initiator des Netzwerks, Fairantwortung, fokus.energie und auch die KEK, die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur.

 

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Welche Unternehmen / Branchen aus der TechnologieRegion Karlsruhe nehmen noch teil?

Im Klimaneutralitätsnetzwerk sind zwölf Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen vertreten. Neben der Volkswohnung gehören dazu Firmen wie BD/Angiomed aus dem Bereich der Medizintechnik, die Firma Heel aus der Pharmabranche, das Fraunhofer ICT aus dem Forschungsbereich, ZG Raiffeisen und SIGMA aus dem Handel, die Firma Lang Recycling aus der Metallverarbeitung, MEILLER Kipper aus dem Fahrzeugbau, und dann gibt es noch Dienstleister wie die Firma Atruvia, Promatis, ProLiberis und den KSC. Das Netzwerk profitiert also von ganz unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen. Das Thema nachhaltiges Bauen beschäftigt zum Beispiel nicht nur die Volkswohnung, sondern auch ZG Raiffeisen, die ihren Baustoffhandel zukunftssicher betreiben wollen. Unternehmen aus verschiedensten Branchen können vor ähnlichen Problemen stehen und sich so gegenseitig unterstützen oder voneinander lernen.

Welche Themen wurden im Jahr 2022 bearbeitet und welche Meilensteine wurden bisher erreicht?

Das Klimaneutralitätsnetzwerk ist Ende April 2022 gestartet. Wir können seither auf mehrere Netzwerktreffen in Präsenz und verschiedene Webinare zurückblicken, in denen wir bereits viele fachliche Themen zusammen mit den Unternehmen behandeln konnten. Die Energieaudits sind auch abgeschlossen und das Netzwerk hat sich bereits auf ein gemeinsames und ambitioniertes Ziel zur Energieeinsparung und CO2-Reduktion geeinigt sowie erste Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität umgesetzt.