Bezahlbarkeit und Suffizienz
Unsere durchschnittliche Nettokaltmiete ist in den letzten Jahren moderat gestiegen. Lagen wir 2019 bei 6,21 €/m² und bei 6,36 €/m² im Jahr 2021, so beträgt die durchschnittliche Nettokaltmiete zum 31.12.2023 6,83 €/m². Allerdings ist dieser Durchschnittswert nur bedingt aussagekräftig. Es lohnt eine genauere Betrachtung, die zwischen Neubau und Bestand unterscheidet: So haben wir im Bestand, der vor 2015 errichtet wurde, eine durchschnittliche Nettokaltmiete von 6,63 €/m², im Neubau ab 2015 9,04 €/m².
Rund 21 % unserer Wohnungen unterliegen aktuell der Mietpreisbindung. Allerdings ist ein weitaus größerer Anteil unserer Mieten – nämlich 92 % – KdU-fähig. Das bedeutet, die Miethöhen liegen unterhalb der Grenze, die vom Job-Center Karlsruhe als angemessen betrachtet wird. Zudem vermieten wir auch viele nicht geförderte Wohnungen an Menschen, die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen. Wenn wir also von „bezahlbarem Wohnraum“ sprechen, umfasst dies einen Großteil unseres Gesamtbestands.
Regelmäßig erheben wir Daten, indem wir unsere Mieterschaft fragen, wie zufrieden sie mit uns sind. Ein Punkt ist dabei die Frage nach der Mietbelastung – also der Anteil der Nettokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen. Seit 2012 weist diese eine stabile Struktur auf. Im Vergleich zur Befragung im Jahr 2021 ist sie sogar wieder leicht gesunken. 2023 ergab sich in der Befragung eine Mietbelastungsquote von 25 %. Unsere Mieterschaft bestätigen dieses Bild:
Immerhin 70 Mieterinnen und Mieter meldeten sich in der Folge bei uns und für 47 von ihnen konnten wir letztlich ein neues Mietgesuch für eine kleinere Wohnung erfassen. Für diese Haushalte suchen wir nun in unserem Bestand priorisiert nach einer kleineren Wohnung.
Haushaltsstruktur
Damit eine Verkleinerung nicht zum finanziellen Nachteil für die Bewohnerschaft in unseren Quartieren wird, ist eine Mitnahme bis zum vollen Mietpreis möglich. Die Menschen können zudem mit einer Ersparnis bei den Energiekosten rechnen. Die Mietpreisgestaltung ist natürlich individuell von der Beschaffenheit, dem Bau- oder Modernisierungsjahr der neuen Wohnung abhängig. So kann es sein, dass der Quadratmeter-Preis der kleineren Wohnung höher ist als der bisherige, der höhere Ausstattungsstandard aber deutlich besser zu den aktuellen und künftigen Lebens- und Gesundheitsumständen passt. Denn die Rückmeldungen zeigen: Neben dem finanziellen Aspekt hat etwa ein Drittel der Menschen Interesse an altersgerechtem Wohnraum als Grund für einen möglichen Wohnungstausch angegeben.
Mit nur rund 3 % neu erfasster Mietgesuche aus dem kontaktierten Streukreis waren es wenig Haushalte, die sich eine Verkleinerung überhaupt vorstellen können. Grund dafür kann der durchschnittlich günstige Mietpreis sein. Jene Mieter:innen, die sich auf die Aktion hin gemeldet haben, bezahlen durchschnittlich 6,25 €/m².
Für unsere Kampagne „Freiraum statt Großraum“ bekamen wir viel Lob von jungen Familien, die Schwierigkeiten haben, eine passende Wohnung zu finden. Diese Gruppe wünscht sich schon lange ein derartiges Angebot von Wohnungsbauunternehmen.